Unternehmensinsolvenzen nehmen europaweit zu

Die Insolvenzen im Transportgewerbe nehmen in Europa zu. Die Krisen der letzten Jahre haben die Transport- und Logistikbranche nicht nur in Deutschland, sondern europaweit vor wachsende Herausforderungen und Probleme gestellt. In Frankreich hat die Zahl der Insolvenzen den höchsten Stand seit 1990 erreicht, und in Polen wurden allein in diesem Jahr mehr als 2.000 Unternehmensrestrukturierungen eingeleitet, um eine Insolvenz und Liquidation zu verhindern.

Nach vorläufigen Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis) vom 9. August 2024 ist die Zahl der in Deutschland registrierten Regelinsolvenzen im Juli 2024 im Vergleich zum Vorjahresmonat um 13,5% gestiegen. Die meisten Insolvenzen gab es in den Branchen Verkehr und Lagerei. Dieser Trend wird sich voraussichtlich bis Ende 2024 fortsetzen.

Laut dem jüngsten Bericht des Verbands der französischen Transport- und Logistikunternehmen (Union TLF) ist die Transportbranche mit einem anhaltend schwachen Geschäftsklima und steigenden Produktionskosten konfrontiert, was zu einem alarmierenden Anstieg der Unternehmensinsolvenzen führt. Nach Angaben der Nachrichtenportale Ellisphere und L'Officiel des Transporteurs meldeten im zweiten Quartal 2024 603 Straßentransportunternehmen Konkurs an, was einem Anstieg von 45 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum entspricht. In den letzten zwei Jahren betrug der Anstieg 73 %.

In der ersten Hälfte des Jahres 2024 wurden in Polen 2.261 Umstrukturierungsverfahren eingeleitet, gegenüber 2.071 im Vorjahr. Noch vor acht Jahren, als die Vorschriften für Umstrukturierungsverfahren in Kraft traten, wurden nur 212 Umstrukturierungsverfahren eingeleitet. Geringere Aufträge, niedrigere Frachtraten und steigende Betriebskosten haben dazu beigetragen, dass sich die finanzielle Lage vieler Unternehmen verschlechtert hat. Die Umstrukturierung kann für viele Unternehmen die einzige Lösung sein, um ein Konkursverfahren zu vermeiden.

Im Vereinigten Königreich meldeten im vergangenen Jahr mehr Unternehmen Konkurs an als während der Finanzkrise 2008. Das Güterkraftverkehrsgewerbe war besonders stark betroffen. Fast 500 Spediteure mussten im vergangenen Jahr ihren Betrieb schließen und mehr als 250 in diesem Jahr, was einem Anstieg von 10 % gegenüber dem gleichen Zeitraum 2008 entspricht.

Quelle: trans.info