Die Vertragsfrachtraten für die Seecontainerschifffahrt fielen im Juni im Vergleich zum Vormonat um 9,5 % und im Vergleich zum Vorjahr um 58 % auf ein Zweijahrestief, so die aktuellen XSI-Indexwerte des norwegischen Überwachungsdienstes Xeneta.
Die Vertragsraten für die Verschiffung von Importen nach Europa fielen im vergangenen Monat um 12 % gegenüber dem Vormonat und um 53 % gegenüber dem Vorjahr. Die durchschnittlichen Frachtraten für langfristige Verträge über die Lieferung von Importen in die USA fielen im Juli um 2,9 %.
Xeneta stellt fest, dass diese Dynamik vor dem Hintergrund des stark beschleunigten Wachstums der Containerschiffskapazität beunruhigend ist. Laut Alphaliner wurden im Juni weltweit 36 neue Schiffe mit einer Kapazität von mehr als 300.000 TEU in Dienst gestellt - ein neuer Allzeitrekord. Der Höhepunkt der Neuauslieferungen wird für das dritte Quartal erwartet, und im August wird der Zufluss neuer Tonnage 350.000 TEU übersteigen.
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Nach Maersk kündigten fast alle wichtigen Linienreedereien eine Erhöhung der Kosten für die Verschiffung eines Containers von Asien nach nordeuropäischen Häfen ab August auf 1.900 USD an. Das sind rund 46 Prozent oder 600 Dollar mehr als die von Drewry WCI bekannt gegebenen aktuellen Spotmarktraten.
Die Reedereien erheben ähnliche Aufschläge auf Routen von Asien zu Mittelmeerhäfen.
Gleichzeitig liegt der Subindex der Spotraten für Containertransporte Drewry WCI für die Route Shanghai-Rotterdam bei einer Marke von knapp unter 1300 US-Dollar pro FEU, der Subindex für Routen von Asien zu den Mittelmeerhäfen fiel diese Woche auf die Marke von 1893 US-Dollar pro FEU.
Laut der Expertenumfrage von The Loadstar bezweifeln die Marktteilnehmer, dass die Reedereien in der Lage sein werden, den Ratenverfall auf der Europastrecke zu stoppen, da die Nachfrage in Europa nach wie vor gering ist und die Reedereien in der Zwischenzeit aktiv Flottenkapazitäten aufbauen, indem sie neue von den Werften gelieferte Schiffe in Dienst stellen.