Konjunkturindikatoren in der Eurozone sind negativ geworden

Der Index der wirtschaftlichen Einschätzung der Eurozone (ESI) fiel im August auf 97,6 Punkte. Im Juni lagen die Werte sowohl für die Eurozone als auch für die EU-Länder bereits im positiven Bereich (103,5 und 101,8 Punkte), während der Indikator zu Jahresbeginn bei über 112 Punkten lag.

Der Indikator wird auf der Grundlage von Umfragen bei Unternehmen in der Industrie (40 % der Befragten) und im Dienstleistungssektor (30 %), bei Verbrauchern (20 %), im Einzelhandel (5 %) und im Baugewerbe (5 %) berechnet. Ein Wert über hundert Punkten bedeutet eine Zunahme der Aktivität, ein Wert darunter eine Abnahme der Aktivität.

Die Tschechische Republik, Dänemark, Estland, Österreich, die Slowakei und Finnland hatten die niedrigsten Werte (unter 90 Punkten).

In Deutschland fiel der Index von 104,7 Punkten im Juni auf 97,2 Punkte im August. In Frankreich sank sie von 102,4 auf 99,8 Punkte. In Italien sank sie von 105 auf 100,2.

Die Indikatoren für Kroatien (102,9 Punkte), Griechenland (101,5), Portugal (103,5) und Rumänien (100,1) blieben im positiven Bereich.

Ein weiterer Frühindikator - der von S&P Global ermittelte Einkaufsmanagerindex (PMI) - zeigte ebenfalls einen Rückgang der Aktivität im August: Der Index fiel auf 49,2 Punkte gegenüber 49,9 Punkten im Juli. Im Dienstleistungssektor blieb der Index mit 50,2 Punkten zwar im positiven Bereich, sein Wert war jedoch der niedrigste seit 17 Monaten. Der PMI für das verarbeitende Gewerbe blieb mit 49,7 Punkten gegenüber 49,8 Punkten im Juli nahezu unverändert.

"Die Unternehmen sind pessimistischer, was den Zustand der Wirtschaft angeht, die Industrieaufträge gehen zurück und die Nachfrage im Dienstleistungssektor sinkt, aber der Arbeitsmarkt bleibt über dem Trend", so die ING Bank. Die Bank sagt voraus, dass die Länder der Eurozone im dritten Quartal des Jahres in eine "weiche Rezession" eintreten werden.

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Aufgrund der hohen Energiepreise werden die Länder der Eurozone im dritten Quartal 2022 in eine Rezession geraten. Das meldete die Agentur Bloomberg unter Berufung auf befragte Ökonomen der Schweizer Bank UBS. Experten gehen davon aus, dass der Rückgang des aggregierten BIP der 19 Länder der Eurozone im dritten Quartal 0,1 % betragen wird. Die Wirtschaft könnte im vierten Quartal um 0,2 % schrumpfen.