China lockert die Anti-Covid-Maßnahmen

Die chinesischen Behörden kündigten im Rahmen ihrer "Null-Toleranz"-Politik gegenüber dem Virus die deutlichste Lockerung der Beschränkungen für das Coronavirus seit Beginn der Pandemie an. Das Prinzip ihrer Umsetzung besteht nun darin, die "Hochrisiko"-Zonen, in denen bei Feststellung einer COVID-19-Infektion eine Quarantäne verhängt wird, auf ein Minimum zu reduzieren: Die Ausdehnung auf ganze Bezirke und Städte wird nun als überflüssig betrachtet.

Die neuen Vorschriften sehen vor, dass "Hochrisikozonen" auf einzelne Gebäude oder sogar Räumlichkeiten und Stockwerke sowie Haushalte beschränkt sein müssen und nicht "willkürlich auf Stadtteile und Städte ausgedehnt" werden dürfen. Außerdem müssen die lokalen Behörden die Quarantäne aufheben, wenn fünf Tage lang keine neuen Fälle gemeldet werden.

Der Lockerung der Hygienemaßnahmen gingen Proteste gegen die Coronavirus-Beschränkungen sowie ein Rückgang der Wirtschaftstätigkeit in China voraus, der sich auch auf den Außenhandel des Landes auswirkte: Die chinesischen Exporte gingen im November im Vergleich zum Vorjahr um 8,7 % zurück und die Importe um 10,6 %.

Trotz der wirtschaftlichen Einbußen wird die vollständige Aufhebung der Beschränkungen für Covids nach Einschätzung von Capital Economics noch lange Zeit anhalten. Der Prozess wird durch niedrige Impfquoten bei älteren Menschen und die Notwendigkeit, das Gesundheitssystem bei einem "sekundären" Anstieg der Krankheitsfälle zu entlasten, gebremst.

Infolge der Lockerung der restriktiven Maßnahmen könnten die Einfuhren nach China aufgrund einer teilweisen Erholung der Verbrauchernachfrage zunehmen, während die Ausfuhren in erster Linie von der weltweiten Lage abhängen werden: Wenn die Nachfrage aufgrund der Verlangsamung des Wirtschaftswachstums in anderen Ländern schwach ist, könnte die Dynamik der Übersee-Lieferungen in den folgenden Zeiträumen negativ bleiben.