Logistik 4.0: wer gewinnt im Wettbewerb der Zukunft

Karachun.jpgWir knüpfen an das Thema der IT-Entwicklung in dem Logistikbereich mit Herrn Vladimir Karatschun weiter an, dem Firmengruppe TELS Spitzenmanager mit 12-jähriger Verwaltungserfahrung in der Transportlogistik, einem Teilnehmer an den fünf laufenden Automationsvorhaben. Der erste Teil hat die Fragen der Transportbörsenentwicklung, des Marktesstandes von IT-Lösungen für die Logistikautomation und die Evolution der Kommunikationstechnologien [verlinkt auf den ersten Teil] betroffen. In dem zweiten Teil wird die Rede von Haupt-IT-Wirkungen in Logistik und Personalarbeit in dem Bereich gehen.

MARKTTRANSPARENZ

Vladimir, in unserem ersten Gespräch haben Sie gesagt, dass die aktuelle rapide Entwicklung der Logistikautomation bald zu wesentlichen Veränderungen in den Logistikverfahren der Logistikbedienungskräfte führen wird. Worin wird das bestehen?

Ganz genau alles, was heute in der Logistikautomation passiert, wird in einigen Jahren zu einer hohen Preisbildungstransparenz führen. Für Speditionsbetriebe wird das die Unmöglichkeit bedeuten, die Profite in Beförderungen, die heutzutage gewonnen sind, zu erwerben.

Der Automationstrend erfordert eine Transparenz: von Sicherstellung des Kundenbedarfes bis zur Ladungsabgabe in dem Bestimmungsort. Die Transparenz der Angebote im Globalraum wird der Wettbewerbsfähigkeit einen Anreiz geben und, als Folge, eine Zinssenkung beeinflussen. Würden wir den europäischen Inlandsmarkt betrachten: die Eintragsfähigkeit der Beförderungen ist dort viel niedriger, als auf den internationalen Strecken Europa-GUS. Die Erfolgsstrategie eines Logistikbediener in der EU liegt in dem Gesichtspunkt des Profiterwerbes bei großvolumigen margenschwachen Beförderungen: man muss die Beförderungsvolumen in Zehn-und Hunderttausenden mit einem Profit 10-50 Euro pro eine Beförderung schaffen – und so wird man verdienen. Auf den ersten Blick kommt das nicht so günstig vor, aber mit Rücksicht auf den Überschuss von Güterangeboten und das Fehlen an behördlichen Hindernissen scheint der EU-Markt für vielen europäischen Bedienungskräften mehr attraktiv sein, als die Arbeit in der Ostrichtung.

Diese Geschäftsbedingungen werden allmählich auf dem Markt Europa-GUS aufgenommen. Und wenn die Speditionsunternehmen auf diesem Markt wettbewerbsfähig bleiben möchten, müssen sie schon jetzt die Frage lösen, wie man die Arbeit mit intellektuellen Technologien so gestaltet, um mit niedrigerer Geschäftsgewinnspanne den Gesamterlös und den Unternehmensprofit zu vergrößern.

Ist das eine alternativlose Variante? Nur so können die Logistikbedienungskräfte ihre Wettbewerbsfähigkeit bewahren?

Es gibt noch eine Variante, die Ostmärkte zu erwerben: Usbekistan, Kirgisistan, Tadschikistan, Aserbaidschan. Auf diesen Märkten infolge ihrer größeren wirtschaftlichen Rückstandes und des Mangels an Preisgestaltungstransparenz kann man eine hohe Gewinnspanne von Beförderungen längerfristig erhalten.

Noch ein ertragreiches Logistikfeld bieten komplizierte Spezialbeförderungen und vertragliche Zusammenarbeit in mehreren Fachrichtungen: in den Fällen, wenn ein Logistikauftragnehmer die Lösung von mehreren Logistikaufgaben übernimmt. Den ganzen Logistikhaushalt im Auge behaltend, kann Logistikbediener in einer Richtung in die Miesen rutschen, die Sache aber in einer anderen Richtung ausgleichen; Dienstleistungen nicht nur in dem Transport, sondern auch Nebendienstleistungen besorgen (Beratung, dokumentarische Begleitung, Zollabfertigung, Lagerbestandsplanung u.a.). Auf solche Weise kann Bediener den notwendigen Gesamtgewinn erzielen. Eine wichtige Voraussetzung dafür liegt in einer hohen Optimierung eigener Geschäftsverfahren und der Integrationsmöglichkeit mit Auftraggebers Verfahren.

Man schätzt auch in erster Linie hohe Sachverständigendienstleistungen des Auftraggebers ein, dank denen der Auftraggeber Logistikausgaben optimieren und einen Zusammenarbeitsnutzen in allen Richtungen sichern kann.

Das bedeutet, dass der Logistikmarkt auf die Ebene der Beförderungen mit niedriger Marginalität und hohem Wettbewerb und die Ebene der sachverständigen vertraglichen Logistik mit hohen Logistikhaushaltsplänen „schichten wird“?

Etwa so. Und die Speditionsunternehmen haben auf unserem Markt nicht so viel Bedenkzeit dafür, wie sie ihre Wettbewerbsfähigkeit in sich schnell verändernden Bedingungen gewährleisten werden.

LOGISTIKVERTRIEB

Wie wird die IT-Entwicklung in Logistik den Vertrieb von Logistikdienstleistungen beeinflussen? Wozu muss man sich hier vorbereiten?

An der Konferenz in München im Zusammenhang mit der Ausstellung Transport Logistic haben die Leiter von großen Logistikunternehmern die Rede gehalten. Die lebhaften vorliegenden Fragen waren: wer muss die Logistik vertreiben; welche Rolle werden Roboter und Kunstintellekt, und welche – ein Mensch in Logistik spielen?

Die Logistikvertriebe werden mehr und mehr schichten auf: a) Deckung von «einfachen» Bedürfnissen in Beförderungen – das können Roboter und Informationsdienste vertreiben; b) Vorhaben, Logistikentscheidungen – das können nur die Fachleute mit weiten Ausgabenbereichen und langjährigen Arbeitserfahrungen vertreiben.

Die Rolle von Tendern und Tenderplätzen wird zunehmen, darum sind qualifizierte Fachleute, die sich mit Tendern beschäftigen, sowohl von Kunden, als auch von Auftragnehmern meistbeschäftigt.

Die Kommunikationsautomation wird zu einer Notwendigkeit auch deswegen, da eine neue Generation von Kunden und Verkäufern wächst, deren Kommunikationsmittel schon keine Telefone, E-Mails, Unternehmenswebseiten sind. Als die Technologien von heute treten Nervennetze und Chat-Roboter, die Kontakte mit Verbrauchern der Transport-und Logistikdienstleistungen aufnehmen, für sie Vorangebote machen, sich durch Messenger separat unterhalten können. Wenn das Unternehmen keine Integration mit dem Globalinformationsraum besitzt, so wird es für vielen Marktteilnehmer überhaupt nicht existieren. Und bei einem Kontakt wird das schwerfallen, wettbewerbsfähig zu sein.

In den Fällen, wenn die Kundenanforderungen als «einfach» nicht einzuschätzen sind, muss der Vertrieb nur von den Fachleuten hohes Niveau abgewickelt werden, weil man hier schon keine Beförderung, sondern eine Lösung vertreiben muss.

PERSONALARBEIT

Wie wird sich die Personalarbeit angesichts der erwarteten IT-Evolution verändern?

An der Konferenz in München wurde auch das Problem der Generation «Y» aktiv besprochen: wie muss man sie heranziehen und womit motivieren? Das sind Mitarbeiter mit einer ganz anderen, mit Informationstechnologien verbundenen Kommunikationskultur.

Die Jugend hat auf den Märkten der ehemaligen GUS-Staaten noch mehr Möglichkeiten, um sich fachbezogen auszubilden und in Logistik gut zu verdienen, darum fällt das dem Auftraggeber leichter, sie in seinen Bereich heranzuziehen.

In den europäischen Industrieländern ist die andere Situation – die Jugend hat dort mehr Variante zur Entwicklung, und der Logistikbereich hebt sich durch Gehaltshöhen nicht besonders ab. Die Frage ist, wie man Leute in Logistik heranzieht? Man hat eine sinnhafte Lösung getroffen, sich anzupassen und ein für Jugend bequemes Kommunikationsmedium zu schaffen.

Die Geschäftsautomation stellt eine aktuelle Frage nicht nur hinsichtlich der Kostenoptimierung, sondern auch des Mangels an fachbezogenen Personalressourcen. Die aktive Arbeit wird in dem Bereich daran geführt, dass die „üblichen“ Beförderungen ohne Menschenteilnahme oder zumindest unter Kontrolle eines Bedieners ohne „teuren“ Aufgabentätigkeiten organisiert und geprüft werden.

Einige Unternehmen wenden sich an Universitäten an, arbeiten mit Ausbildungskräften zusammen, um, einerseits, neue wissenschaftliche Betrachtungsweisen und Instrumente für ihre Tätigkeitsoptimierung zu erarbeiten, und andererseits, die Fachkräfte für ihren Bereich schon ab Studentenbank heranzubilden, die sich mit Organisation der Logistiktätigkeit schon nach dem Studienabschluss beschäftigen könnten.

Im Unterschied zu unserem Markt, wo die Logistikbedienung meistens zur Jugend gehört, vertreten die europäische Logistik als Manager meistens die älteren Leute. Warum steht die Frage der Jugendgewohnheiten in aller Schärfe?

Ja, die Logistik in Europa ist ein «oberer» Altersbereich, dessen Hauptstammbelegschaft die Leute mehr als 30 Jahre alt bilden. Die meisten Managerstellen nehmen die Leute von 40 Jahren alt und ältere ein.

Der Markt wächst jetzt – man braucht Kräfte, um diesen Wachstum zu bedienen. Auf der Ausstellung Transpoland haben Vertreter einer der großen Personal-Web-Portale die Voraussage abgegeben, dass der europäische Logistikbereich in den nächsten drei Jahren durch einen scharfen Mangel an Fachkräften in Höhe Hunderttausenden leiden wird. Und hier kann man die Jugend nicht entbehren. Man versteht, dass neue Personalbearbeiter zur Zusammenarbeit heranzuziehen sind, die fähig sind, die Jugend zu verlocken und sie in dem Bereich zu entwickeln. Das gibt den Anreiz sogar großen behäbigen Unternehmen, sich an Jugendinteressen zu wenden.