Die steigende Zahl von Reiseausfällen im Containerverkehr deutet auf einen besorgniserregenden Trend beim Konsumbedarf hin, warnen Analysten.
Ein leitender Analyst von Xeneta Services erklärte gegenüber CNBC, dass die Zahl der stornierten Fahrten vor dem chinesischen Neujahrsfest normalerweise gering ist, da sich die Importeure für die Feiertage eindecken. Nach Angaben von Xeneta und Sea-Intelligence haben die Seeverkehrsunternehmen auf den Routen von Asien zu den Häfen an der US-Pazifikküste in dieser Vor-Neujahrssaison sechsmal so viele Flüge gestrichen wie vor der Krise 2019.
Wie zu erwarten war, war ein Teil des Anstiegs der Spotfrachtindizes zwischen dem westlichen und dem chinesischen Neujahrsfest vorübergehend, da die Importeure ihre Lagerbestände aufstockten, bevor die chinesischen Fabriken über die Feiertage schlossen.
Laut dem WCI-Spot-Index von Drewry sanken die Raten in Woche 3 für alle wichtigen Bestimmungsorte in Asien. Die Beförderungen zu den Häfen an der Atlantikküste der USA waren um 5 % billiger, während die Nordseehäfen in Europa um 4 % billiger waren.
Die Raten von Asien nach Europa sind bereits 2-3 Mal niedriger als vor der Zinserhöhung im April 2020. Auf Strecken nach Nordamerika liegen die Raten immer noch über dem Vorkrisenniveau.
Auch auf den Strecken zwischen dem europäischen und dem nordamerikanischen Markt sinken die Raten weiterhin langsam. Seit Beginn der letzten Dezemberdekade ist der Subindex für die Strecke Rotterdam-New York um 4 % und für den Rückweg nach Rotterdam um 3 % gefallen. Dennoch liegen die Preise in diesem Segment immer noch um den Faktor 5 bzw. fast 3 über denen vom April 2020.