Die Flüge in Europa werden aufgrund von Personalmangel gestrichen

Die Flughäfen in Europa haben eine Rekordzahl von Flugausfällen zu verzeichnen. Als Grundursache wird Arbeitskraftmangel genannt: Zehntausende von Arbeitnehmern wurden während der Coronavirus-Pandemie entlassen und haben nun Mühe, die freien Stellen zu besetzen. Erschwert wird die Situation auch durch die laufenden Streiks des Bodenpersonals und des Flugpersonals in ganz Europa, die höhere Löhne und bessere Arbeitsbedingungen fordern.

Die größte deutsche Fluggesellschaft Lufthansa kündigte am Mittwoch, den 15. Juli, an, bis Ende August weitere 2.000 Flüge in Frankfurt am Main und München zu streichen, so dass sich die Gesamtzahl der Sommerstreichungen auf rund 3.800 erhöht.

Französische Medien berichten von rekordverdächtigen Warteschlangen, stundenlangen Verspätungen und häufigen Flugausfällen auf den Flughäfen Orly und Charles de Gaulle, wo während der Pandemie rund 4.000 Mitarbeiter entlassen wurden. In Norwegen wurden wegen eines Streiks der SAS-Piloten fast 1.500 Flüge gestrichen.

Auf den großen britischen Flughäfen, insbesondere auf den Londoner Flughäfen Heathrow und Gatwick, wo es einen akuten Mangel an Wartungspersonal gibt, wurde eine Rekordzahl von Flügen gestrichen. British Airways, die größte britische Fluggesellschaft, kündigte die Streichung von 30.000 Flügen auf britischen Flughäfen zwischen April und Oktober an.

Die oben genannten Daten beziehen sich hauptsächlich auf den Personenverkehr. Der Rückgang des Passagieraufkommens verringert jedoch auch die Kapazität des Luftfrachtmarktes, da die Ladebuchten von Passagierschiffen auch für den Frachttransport genutzt werden.