Das chinesische BIP wuchs im dritten Quartal 2022 auf Jahresbasis um 4,9 Prozent, so ein Bericht des Nationalen Statistikbüros der Volksrepublik China. Chinas Wirtschaft ist im dritten Quartal schneller gewachsen als von Analysten erwartet. Der Median der von Refinitiv befragten Experten lag bei 4,6 Prozent.
Am Ende der ersten neun Monate des Jahres 2023 erreichte das BIP des Landes 91,3 Billionen Yuan (12,7 Billionen US-Dollar) und lag damit um 5,2 % über dem Wert des gleichen Zeitraums im Jahr 2022.
Trotz der deutlichen Beschleunigung des BIP-Wachstums gibt es in der chinesischen Wirtschaft weiterhin Herausforderungen. Der Immobiliensektor, einer der Schlüsselsektoren der chinesischen Wirtschaft, befindet sich nach wie vor in einer langwierigen Krise. Die staatlichen Investitionen in Immobilien fielen im Quartal um 9,1 % im Vergleich zum Vorjahr, während die Gesamtfläche der in diesem Zeitraum verkauften Gewerbeimmobilien um 7,5 % zurückging.
Das Wirtschaftswachstum wird in erster Linie durch umfangreiche öffentliche Investitionen in Infrastrukturprojekte und soziale Einrichtungen angetrieben, für die die staatlich kontrollierten Banken immer mehr Kredite an die lokalen Behörden vergeben. In den ersten acht Monaten stieg die Kreditaufnahme der lokalen Gebietskörperschaften um 4,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr und um 59 Prozent im Vergleich zum Vorjahr im Jahr 2019.
Der Handelsumsatz der VR China mit ihren wichtigsten Handelspartnern - den USA und der EU - weist einen negativen Trend auf. Mit den USA sank er in den ersten neun Monaten des Jahres um 14 % auf 495,9 Mrd. $. Auch im Handel zwischen China und der EU ist eine schwache Dynamik zu beobachten (in der ersten Jahreshälfte sanken die Lieferungen aus China in die EU um 21 %). Die schwachen Handelsstatistiken führen weiterhin zu Anpassungen der Prognosen internationaler Organisationen, insbesondere des IWF und der Weltbank, die kein signifikantes Wachstum der chinesischen Wirtschaft zum Jahresende erwarten.
Quellen: kommersant.ru, bfm.ru