Billige Produkte aus China "schocken" die Weltwirtschaft

Das Wall Street Journal (WSJ) berichtet, dass China die Produktion von Gütern, die die Binnennachfrage übersteigen, hochfährt, um seine wirtschaftlichen Probleme zu lösen. Länder in aller Welt werden eine zweite Welle chinesischer Importe erleben. Die letztjährige Welle chinesischer Produkte hat einige Fabriken im Westen in den Konkurs getrieben.

Vor 20 Jahren, in den späten 1990er und frühen 2000er Jahren, erlebte die Weltwirtschaft einen "chinesischen Schock" - einen starken Zustrom von Billigprodukten aus China. Nach Ansicht von Wirtschaftswissenschaftlern ist mit einer baldigen Wiederholung dieser Situation zu rechnen, da Peking die Exporte steigert, um seine Wirtschaft wieder anzukurbeln. Chinesische Fabriken produzieren bereits mehr Autos, Unterhaltungselektronik und Haushaltsgeräte, als sie für den Inlandsverbrauch benötigen. In der ersten Welle halfen die erhöhten Exporte China, die Inflation niedrig zu halten. Ökonomen erwarten, dass der deflationäre Effekt beim zweiten Mal stärker ausfallen wird, da er nicht durch die chinesische Nachfrage nach Rohstoffen ausgeglichen wird.

Die EU-Länder, die USA und Japan, die eine Wiederholung der Situation nicht wollen, haben Milliardenbeträge zur Unterstützung der Produktion bereitgestellt und erwägen auch eine Erhöhung der Zölle auf chinesische Waren. Nach Ansicht von Wirtschaftsexperten hätte eine Wiederholung der Situation eine noch stärkere Störung zur Folge, da China jetzt bei der Herstellung von Hightech-Produkten konkurriert.

Chinas Wirtschaft wuchs im Jahr 2023 um 5,2 %, ein für die Verhältnisse des Landes niedriger Wert. Chinas Handelsleistung im Januar-Februar übertraf die Erwartungen deutlich: Die Exporte stiegen im Jahresvergleich um 7,1 % auf 528 Mrd. $, während die Importe um 3,5 % auf 402,85 Mrd. $ stiegen. Dies ist zum Teil eine Folge der niedrigen Ausgangsbasis zu Beginn des Jahres 2023, aber selbst wenn man dies berücksichtigt, erwarteten die Analysten im Durchschnitt ein Wachstum der Exporte von 1,9 % und der Importe von 1,5 %.